Katharina, 31 Jahre

HPV, die Bezeichnung kenne ich. Theoretisch. Werde ich betroffen sein? Niemals. Warum ich?! So dachte ich bis März 2015. Es fing mit einer ganz normalen Vorsorgeuntersuchung an. Es wurde ein Abstrich gemacht. Niemals hätte ich mit einem Anruf aufgrund eines auffälligen Befundes gerechnet. Doch dann kam der Anruf meiner Ärztin. Ich hätte PAPIIId.

Auf die Frage was das nun bedeuten würde, keine Antwort. Für mich der Beginn einer Zeit mit vielen Tränen und Ängsten. Ich wechselte ziemlich rasch meinen Frauenarzt. Mein neuer Arzt machte erneut einen Abstrich und erstmalig einen HPV Test. PAPIV und HPV positiv. HPV16, die High Risk Viren. Es folgte eine Kolposkopie sowie eine Biopsie. Das Ergebnis wurde nicht besser (CINIII sowie CIS).

Ohne Operation wird das betroffene Areal nicht mehr gesund werden. Ich stellte mir oft die Frage, warum ich? Ich bin 27 Jahre alt, stehe 2 Monate vor meiner Hochzeit, habe noch kein Kind aber einen extremen Kinderwunsch und muss mich mit dem Thema Krebs herumschlagen? Habe ich schon Krebs? Ist es nur eine Vorstufe? Keiner kann vor der OP in mich hineinsehen. Nicht nur 1x habe ich bitterlich geweint. Dann kam der Tag der OP.

Es war die erste Operation in meinem Leben. Mein Arzt merkte mir meine Angst an. Auf dem Weg in den OP streichelte er meine Hand. Dann ging alles ganz schnell und die Konisation war geschafft. Ich empfand es als nicht schlimm. Keine Schmerzen, kaum Blutungen. Viel schlimmer war die Woche, in der ich auf das Ergebnis warten musste. So viele Ängste wie in dieser Woche habe ich selten erlebt. Zitternd saß ich bei meinem Arzt. Er öffnete den Befund und es war noch kein Krebs! Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich kann Kinder bekommen!

Die OP fand im Mai statt, im Juli machten wir erneut einen HPV Test. Bevor ich das Ergebnis hatte, ob HPV positiv oder negativ, hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich war schwanger und ich erfuhr dass ich kein HPV mehr hatte! Meine Schwangerschaft verlief ohne Probleme. Es war eine Traumschwangerschaft und mein Sohn Paul erblickte im April 2016 das Licht der Welt. Genau 1,5 Jahre später wurde seine Schwester Marie geboren. Beide Kinder konnte ich bis in die SSW40 bzw. SSW39 austragen. Obwohl mir bei der Konisation ein Teil meines Gebärmutterhalses weggenommen wurde und ich sehr schnell nach der Operation schwanger wurde, hatte ich keine Probleme, musste nicht liegen oder mich schonen.

Ein HPV Test wird regelgemäß bei mir gemacht. Mittlerweile bin ich nicht mehr so ängstlich. Ich bin Mama von zwei wundervollen Kindern und mein Leben wird von HPV nicht mehr bestimmt.