Expertenmeinungen

Unser Credo lautet: Vorsorge ist besser als Sorge. Und weil gewissenhafte HPV-Prävention die Expertise eines Facharztes verlangt, haben wir einige Expertenmeinungen zum HPV- Test zusammengefasst. Weil Vertrauen keine Einbahnstraße ist. #trustyourgyn

Einer der wichtigsten Gründe, warum Frauen zum Gynäkologen gehen ist sicherlich der Pap-Abstrich (auch Krebsabstrich genannt).
Warum ist es aber wichtig, unabhängig vom Krebsabstrich regelmäßig zum Gynäkologen zu gehen?

"Der sogenannte „Krebsabstrich“ ist nur ein kleiner Teil der jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt! Diese beginnt mit der Brustuntersuchung und umfasst im Weiteren auch die genaue Kontrolle auf Veränderungen im Bereich des äußeren Genitales, der Scheide, der Gebärmutter, der Eierstöcke und des gesamten inneren Genitales. Natürlich werden auch andere Veränderungen wie Senkungszustände, Harninkontinenz kontrolliert, beurteilt und gegebenenfalls therapiert.12 Monate sind hier der der maximale Zeitraum zwischen Vorsorgeuntersuchungen. Nur so ist es dann in den meisten Fällen möglich krankhafte Veränderungen in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Nur dann ist auch meistens eine Heilung noch möglich. Somit ist die jährliche frauenärztliche Untersuchung ein ganz wesentlich und unverzichtbar in der Gesundheitsvorsorge für Frauen."

MR Dr. Georg BrauneFacharzt für Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Obmann der niedergelassenen Fachärzte in Wien und stellvertretender Bundesfachgruppenobmann der Gynäkologen

Wie unterscheidet sich Gebärmutterhalskrebs von anderen Krebserkrankungen?

"Im Vergleich zu vielen anderen bösartigen Erkrankungen weist der Gebärmutterhalskrebs ein langes Vorstadium bzw. Frühstadium auf. In diesen Krankheits-Stadien ist die Erkrankung optimal für eine Früherkennungsuntersuchung zugänglich und kann somit fast immer frühzeitig diagnostiziert und damit besser behandelt werden."

Primar Univ.-Doz. Dr. Lukas Hefleru.a. Vorstand der Abteilung für Gynäkologie & Geburtshilfe des Ordensklinikum Linz

Was sind die Erwartungen an die HPV-Impfung und die HPV-Testung?

"Mit der Impfung und der HPV-Testung können wir in Zukunft den Gebärmutterhalskrebs eliminieren, das wurde von der WHO als Ziel im Mai 2019 ausgerufen. Alle Mädchen und Buben ab dem 9. Geburtstag, bis zum 12. Geburtstag ist die Impfung gratis, Frauen und Männer bis 45 entsprechend dem Österreichischen Impfplan."

Univ. Prof. Elmar Jouravon der Klinischen Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie des AKH Wien

Ändert sich der Ablauf der jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen durch die HPV-Testung?

"Der Ablauf der jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt wird sich, wie aus der vorherigen Darstellung zu entnehmen ist daher durch Einführung einer HPV-Testung nicht erheblich ändern. Es freut uns natürlich, dass diese nun durch die HPV-Testung erweitert werden kann und den Frauen dadurch ein weiteres Vorsorgetool angeboten werden kann!"

MR Dr. Georg BrauneFacharzt für Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Obmann der niedergelassenen Fachärzte in Wien und stellvertretender Bundesfachgruppenobmann der Gynäkologen

Was hat HPV mit Männern zu tun?

"In Österreich werden jährlich ungefähr 150 HPV-bedingte Krebserkrankungen bei Männern verzeichnet.  Hinzu kommen ungefähr 8.000 Neuerkrankungen an Anogenitalwarzen bei Männern allein."

Univ. Prof. Dr. Shahrokh F. ShariatLeiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien am AKH

Welche sind Ihre Beweggründe die Initiative #trustyourgyn zu unterstützen?

"Jedes Jahr sterben in Österreich 150 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Durch HPV-Impfung und Vorsorgeuntersuchung könnte dieser Krebs verschwinden. Ich unterstütze #trustyourgyn weil damit Bewusstsein für die Chancen für Frauengesundheit geschaffen wird."

Univ. Prof. Dr. Christian MarthVorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck

Zitate der Prominenten

"In der heutigen Zeit ist es selbstverständlich, dass man Krankheiten, die man vermeiden kann, auch vermeidet. Daher sollte jeder zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Die Angst vor dem Gynäkologen ist völlig unbegründet."

Silvia Schneider

"Ich bin erblich vorbelastet. Bis jetzt hatten schon drei Familienmitglieder, u.a. auch meine Mutter, Unterleibsprobleme. Ich hatte bis jetzt Glück. Trotzdem gehe ich auf Nummer sicher und daher auch regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung."

Cathy Zimmermann

"Meine Gynäkologin zählt mittlerweile zu meinen besten Freundinnen. Mit ihr kann ich über alles reden, egal ob Vorsorge oder Dinge aus meinem Sexualleben. Sie steht mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Das zeigt doch, dass die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung völlig unbegründet ist."

Adriana Zartl

"Die halbjährliche Kontrolle bei meinem Gynäkologen empfinde ich als genauso wichtig, wie die bei meinem Zahnarzt. Und darüber mit meinem Partner oder im Freundeskreis zu reden, halte ich für selbstverständlich. Und je selbstverständlicher wir mit Themen wie Krebs, Vorsorge, Früherkennung, HPV-Impfung, Gebärmutter usw. umgehen, desto normaler bzw. bewusster werden sie von uns allen wahrgenommen."

Andrea Buday

"Als Mann sollte man ja ein besonderes Interesse daran haben, dass es seiner Partnerin gut geht. Daher kann man das Thema Vorsorge auch gemeinsam angehen und regelmäßig zum Arzt gehen."

Joesi Prokopetz

"Als Betroffener weiß ich: Krebsversorge ist Unisex. Daher gehe ich einmal im Jahr zum Urologen."

Herbert Steinböck

"Wir Männer sind für viel mehr verantwortlich, als wir oft glauben. Gerade beim Thema HPV. Daher sind auch meine beiden Kinder bereits gegen HPV geimpft, denn auch in meiner Familie gab es schon Fälle von Krebs..."

Volker Piesczek

"Mir war vorher überhaupt nicht bewusst, dass wir Männer HPV übertragen können. Wenn man sich aber mehr mit diesem Thema beschäftigt, dann sieht man, was für ein Glück meine Familie hat, dass sie bis jetzt davon verschont wurde. Nur mein Vater starb leider an Lungenkrebs."

Reinhard Novak